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#whatsinmybag

Wir lieben die Bilder, die man unter #whatsinmybag findet, meist weniger ehrlich (wer zeigt schon die ganzen Zetteln, Kaugummipapierln und sonstiges Zeug, das in der Tasche lose herumschwirrt), als wunderbar arrangiert.

Über Michelle & Wera von Museumlifestyle erfuhren wir von der Blogparade “Zeigt her Eure Handtasche” von Sandra und da wir 1. Blogparaden lieben und 2. schon immer Fotos zu #whatsinmybag erstellen und 3. bereits länger einen Artikel zur Kulturgeschichte der Handtasche schreiben wollten, hier unser Beitrag mit unseren Taschen  – natürlich bereinigt ;) und mit einem kunsthistorischen Blick darauf.

Eine Liebeserklärung

Das Laster vieler Frauen, kaum hat man eine, ist man auf der Jagd nach der nächsten. Umhängetaschen, Cross-Bodys, Beuteltaschen, Clutches, Shopper, groß, klein, mittel, winzig, alles probiert, fast alles daheim.

Eine kleine Kulturgeschichte der Handtasche

2013 war im Bayerischen Nationalmuseum die Ausstellung “Taschen – Eine europäische Kulturgeschichte vom 16. bis 21. Jahrhundert” zu sehen. Gezeigt wurden ca. 300 Taschen, vom 16. bis zum 21. Jahrhundert – von Geldbeutel, Börsen, Handarbeitsbeutel, Reisegepäck, Jagdtasche bis zu den heutigen Damenhandtaschen. Diese wurden in einem Kontext mit Gemälden, Skulpturen und Grafiken gesetzt, wodurch die Trageweise und Funktionen der Taschen über die Jahrhunderte vermittelt werden kann. Das Inhaltsverzeichnis des mittlerweile vergriffenen Katalogs zur Ausstellung liefert einen Überblick über die jeweiligen Taschentypen der Jahrhunderte.

Börse mit Metallstickerei, Italien, um 1660-1680
© Bayerisches Nationalmuseum München

Taschen waren, wie ein Blick auf die Geschichte der Taschen zeigt, nicht von Beginn an Kultobjekte für Frauen. In früheren Zeitenwurden Beutel von Männern und Frauen gleichermaßen getragen. Die oben erwähnte Ausstellung zeigte reich bestickte Jagdtaschen, die von den Herren des Adels im 17. und 18. Jahrhundert getragen wurden und heute wohl als Damenhandtaschen durchgehen würden.((Andrea Roedig, Evolution der Handtasche. Liebling der Frauen, Artikel im Der Tagesspiegel vom 26.12.2013 – Link))

Roedig führt in ihrem Artikel aus, dass es dreier Stationen in der Modegeschichte gab, um die Tasche für Mann und Frau in eine reine Damenhandtasche zu transformieren:
  1. Arbeitsbeutel des Biedermeier (Stickzeug der Damen)
  2. Reticule oder Ridiküls – Netz- oder Stoffdaschen die in den 1820er Jahren sehr beliebt waren
  3. Aufkommen der Reisetaschen (und dem dazugehörigen Handgepäck – mit starren Henkel zum besseren Tragen)
Im 20. Jahrhundert wurden dann die großen Ikonen geboren, ursprüngliche Reisegepäckhersteller wie Louis Vuitton, Hermès, Gucci und Prada entwarfen Handtaschen, Modelle, auf die heute noch immer wieder zurückgegriffen wird, man denke nur an die Noe von Vuitton oder 2.55 von Chanel.
Im Interview in der FAZ führte Johannes Pietsch aus, dass der Kult um die Handtasche nach dem 1. Weltkrieg in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand.

#whatsinmybag

#whatsinmybag3a

In meiner von Eva zu meinem runden Geburtstag geschenkten Lieblingstasche, eine Bucket Bag (Baby- bzw. mittlerweile Kleinkinder-bedingt kann ich derzeit kaum Henkelmodelle tragen) von Michael Kors befindet sich (meistens), wenn ich mich auf #Kulturkinder – Ausflug meistens folgendes:

Mein heißgeliebtes Federpenal von Present & Correct in der knalligen Barbiefarbe – pink – samt einige Stiften, wie zB der Bleistift von Faber Castell sowie Visitenkarten (die wir bei Vistaprint machen ließen).

Mein Kalender “Ein guter Plan”, den ich im November im Rahmen der erfolgreichen Crowdfunding-Aktion auf Startnext erworben habe.

#whatsinmybag4

Natürlich darf ein Lippenstift in einer Damentasche nicht fehlen, mein derzeitiger Liebling ist der Lip Tint in Bare Pink von Bobbi Brown (Achtung limited edition !).

Auf Museumstour mit den Kids darf natürlich meine Kamera, die Lumix DMC-GM1, nicht fehlen, ebenso wie meine Jahreskarte vom Kunsthistorischen Museum bzw. meine Ö1-Karte, wo man in zahlreichen Museen einen vergünstigten Eintritt erhält.

Feuchttücher (das Schweizer Taschenmesser für Eltern), eine Haarspange und Schnuller von MAM sowie kleines Spielzeug zur Ablenkung bzw. Beschäftigung, wenn man in ein Kaffeehaus geht, darf natürlich auch nicht fehlen. Hier ein süßes Auto, gekauft in einer meiner Lieblingsboutiquen in Wien – Kauf dich glücklich – sowie eine Hasenfigur von Sylvanian Familes.

Weiterführende Links

Wer sich etwas über die Geschichte der einzelnen Taschentypen informieren möchte, dem sei das Taschenlexikon der Zeitschrift Petra empfohlen, wo neben den einzelnen Typen auch die dazugehörige Geschichte vorgestellt wird.

Interview mit dem Kurator der Ausstellung “Taschen” Johannes Pietsch in der FAZ – Link

Weitere Bilder zur Ausstellung – Link

 

2 Gedanken zu „#whatsinmybag“

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