Kunst & … – diesmal in der Oper, oder wie es Sophia Felbermair und Gerald Heidegger so treffend schreiben – Mit Anna Netrebko nachts im Museum.
Auf die Oper “Il Trovatore” von Verdi gehen wir nicht näher ein, zum Inhalt kann hier näheres nachgelesen werden. Der Regisseur Alvis Hermanis siedelt die Inszenierung in einem Museum an, ein einem Ort, “an dem Vergangenheit auf besondere Weise existent ist und eine eigene Realität besitzt“.((Ronny Dietrich, http://www.salzburgerfestspiele.at/oper/il-trovatore-2015)) Die Inszenierung des Trovatore beginnt in einem nicht bekannten Museum, die Bühnenausstattung erinnert aber an große Museen, wie das Kunsthistorische Museum in Wien, die Alte Pinakothek in München, den Prado oder an die Uffizien.
Fast alle handelnden Personen arbeiten in diesem (fiktiven) Museum, gezeigt werden sie bei der Arbeit, bis die Sperrstunde des Museums beginnt und die Realitäten sich zu vermischen beginnen:((Ronny Dietrich, http://www.salzburgerfestspiele.at/oper/il-trovatore-2015)) Sind es die Bilder, die lebendig werden, oder sind es die Protagonisten, die sich in die Vergangenheit zurückträumen?
Wie die Bilder der Bühne zeigen, ist die (fiktive) Gemäldegalerie voller Bilder von Malern wie Jean Fouquet, Rubens, Piero della Francesca oder Giovanni de Busi Cariani, dessen Lautenspieler für Trovatore steht und zum Phantasieobjekt für die Museumswächterin Leonore wird.((Ernst Strobl, Salzburger Nachrichten))
Ein Bühnenbild, das fast jedes Herz eines Kunsthistorikers zum Schmelzen bringt ;) Neu ist die Umsetzung der Oper im Museum allerdings nicht, siehe zB die Umseztung im Vorjahr bei den Salzburger Festspielen.((Reinhard Kriechbaum, Aus dem Museum, im Museum, fürs Museum – Nachtkritik oder Troubadour: Alle Alten Meister lieben Anna Netrebko))