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#artbookfriday – Kein Bock auf Kunst ?

Mit Kein Bock auf Kunst haben Annette Roeder und Katja Bandlow ein Museumstagebuch für Kinder geschaffen, der “leidgeprüfte Kinder” von Museumsliebhabern eine Ablenkung verschaffen soll. Ein witziges Buch, das nicht nur Kindern sondern auch Erwachsenen Spaß macht.

Beginnend mit Vermeidungsstrategien (S. 6) über einen Muli (Museumsliebhaber)-Sicherheits-Check (S. 7) beinhaltet die Wissenstarnkappe (S. 10 und S. 11) spannende Fakten rund um die Museums- und Kunstwelt, mit denen man gegenüber Kunstbegeisterten so richtig Eindruck schinden kann (unten in der Leseprobe ersichtlich).

Zur “rechtlichen” Absicherung eines Museumsbesuches (seitens des Kindes) wurde ein “Ausstellungs-Museums (kurz AUMU) – Aufenthalt – Entschädigungsvertrag abgedruckt, in dem neben den möglichen Entschädigungsmöglichkeiten auch die Rechten und Pflichten (kein Schimpfen oder Maulen) vereinbart werden kann.

Gut gefiel mir die AUMU-Doppelseite (S. 14 und 15) in dem die Kinder ihre Eindrücke über den Museumsbesuch festhalten können und so Erinnerungen sammeln können (wie Eintrittskarte einkleben, welches Kunstwerk am schrecklichsten war usw.). Am Ende steht ein Horror-Test mit dem die Kunstwerke, die Freundlichkeit der Wärter, die Kuchenauswahl im Museumscafé usw. beurteilt werden kann.

Im Museumsmonsterpark können Monster (Kunstwerke, die einem erschreckt oder beeindruckt oder an Monster erinnert haben) eingezeichnet werden. Auf der Kunstlandkarte (S. 22 und S. 23) können die Städte markiert werden, deren Museen man besucht hat (auf der Doppelseite ist groß Europa und ganz klein die Weltkarte abgedruckt).

Weitere tolle Ideen sind zB Titelgedicht, eine Doppelseite, in der man die Namen der Kunstwerke eintragen kann (empfohlen wird der doofste, witzigste oder selsamste), wobei sich am Ende ein witziges Gedicht in freier Form ergeben soll. Dadurch sollen die Kinder angeregt werden, auf die Titel der Gemälde zu achten. Dies gilt auch für die eigene Kein-Bock-auf-Kunst-Galerie, in dem die Kinder pro Ausstellungsbesuch ein Kunstwerk einmalen können.

Das Buch beinhaltet noch viele weitere interessante, spielerische Ansätze, mit denen aber die Konzentration der Kinder auf die Ausstellung bzw. auf das Museum und seine anderen Besucher gelenkt wird, wie zB durch den MULI (Museumsliebhaber)-Zoo oder das Langweilediagramm, in dem auf Dinge wie goldener Bilderrahmen, Museumswärter, abstrakte Kunst oder Kleinkinder geachtet werden soll. Die Konzeption eines eigenen Museumsshops (S. 56) oder der Tortentest (S. 57) sind nur weitere Aspekte des Buches.

Fazit

Auf spielerische Weise wird den Kindern (ohne das es ihnen bewusst ist) Kunst und Kultur vermittelt. Durch die Vielzahl der AUMU-Doppelseiten entsteht über die Zeit ein wirklich individuelles Tagebuch, das seinen wahren Wert für den Besitzer unter Umständen erst in einigen Jahren zeigt. Eine wunderbare Erinnerung an gemeinsame Museumsbesuche.

Facts

  • Titel: Kein Bock auf Kunst ? So überlebst du jeden Museumsbesuch !
  • Autorin: Annette Roeder
    Illustrationen: Katja Bandlow
  • 80 Seiten
  • Prestel Verlag
  • Preis: ca. € 12,99 (in D)
  • Empfohlen ab 8 Jahren

Wir danken dem Prestel Verlag für die Übersendung eines Rezen­sion­sex­em­plares ! Diese Rezen­sion erscheint im Rah­men des #art­book­fri­day, ins Leben gerufen von Muse­um­lifestyle.

Coverbild © Prestel Verlag

Ein Gedanke zu „#artbookfriday – Kein Bock auf Kunst ?“

  1. Ein tolles Buch. Danke für den Hinweis.

    Ein bisschen hört es sich für mich so an, als wenn es “selffulfilling” das “Schreckliche” am Museum betonen würde. Aber das ist vielleicht nur mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

    Die Zusammenarbeit mit einer guten Illustratorin ist ein guter Schachzug!

    Herzliche Grüße

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